Farneralp kann nach Beschluss der Aktionäre verkauft werden
An einer ausserordentlichen Generalversammlung haben die Aktionäre der Alp Farner AG den Verkauf der Farneralp genehmigt. Dabei fehlte es nicht an Emotionen, weil mit dem Verkauf eine durchaus bewegte Alpgeschichte zu Ende ging.
Mit einem Grossaufmarsch zur ausserordentlichen Generalversammlung der Alp Farner AG am 24. Februar in Wald im Zürcher Oberland bekundeten die Aktionäre ihr Interesse an der Zukunft der Alp. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten der AG erhielt Hans Streit das Wort. «Er habe zur Alp Farner eine sehr enge Beziehung“, hielt er in seinem Rückblick wehmütig fest.
Daniel Debrunner erläuterte nun die Ausgangslage: Da der aktuelle Pächter bereits vor 2 Jahren erklärte, dass er 2024 den Pachtvertrag nicht verlängern wird, erhielt der VR der AG den Auftrag , neue Pächter zu suchen. Doch dies erwies sich als nicht lösbare Herkulesaufgabe. Im vergangenen August dann fiel der Entscheid, dass man nun den Verkauf umsetzen muss und bis im Oktober wurden vom Beratungsdienst des Zürcher Bauernverbandes umfassende Verkaufsunterlagen erstellt. Ab Mitte Januar lagen dann entsprechende Angebote vor. „Wir hatten dabei als klares Ziel festgelegt, dass mit dem Verkaufserlös sämtliche Verbindlichkeiten sowie das Aktienkapital gedeckt sein muss“, hielt Debrunner fest.
Verkauf und Antrag Insgesamt nahmen über 200 Aktionäre teil, welche 2‘265 Stimmen oder 453‘000 Franken Aktienkapital vertraten. Nach den beiden klaren Abstimmungen zur Wahl des Abstimmungsbüros und der Festlegung, dass die Wahl des Käufers schriftlich erfolgen soll, folgte als Erstes der Antrag für den Verkauf der Liegenschaften der Gesellschaft. Dabei gab es oft sehr emotionale Voten aus Kreisen der Aktionäre. In offener Abstimmung fand der Verkauf dann doch eine Mehrheit. Danach folgte der Antrag der Skilift AG Oberholz-Farner, welche noch vor dem Verkauf im Grundbuch eine Dienstbarkeit eintragen wollte für die Sicherstellung der Präparierung der Skipiste. Diese Abstimmung wurde schriftlich durchgeführt, der Antrag aber mit 1‘460 zu 786 Stimmen deutlich abgelehnt.
Fünf Kaufinteressenten präsentieren sich Der Verwaltungsrat legte den Aktionären fünf Kaufofferten vor, welche alle die finanziellen Anforderungen für den Kauf erfüllten. Dabei lagen die Angebote zwischen 1,450 – und 2,520 Mio. Franken. Vier Interessenten nutzten die Gelegenheit, um sich den Aktionären vorzustellen und ihre Ideen und Konzepte für die zukünftige Alpführung und Nutzung vorzustellen. Im 1. Wahlgang der schriftlich durchgeführten Abstimmung erreichte keines der Angebote das absolute Mehr. Das höchste und das tiefste Angebot schieden aus der Abstimmung aus, da sie am wenigsten Stimmen erhielten. Nachdem sich ein weiterer der Bewerber aufgrund eines sehr scharfen Votums aus der Versammlung selber aus dem Rennen nahm, standen sich nur noch die beiden Sieger aus dem ersten Wahlgang gegenüber. Schlussendlich fiel die Wahl mit 1‘229 zu 1‘020 Stimmen auf das Angebot von 1,950 Mio. Franken. Die neuen Besitzer Monika und Manuel Schuler sind eigentlich Quereinsteiger und haben sich nun mit dem Zuschlag ihren grossen Traum von einem eigenen Betrieb erfüllen können. Mit erfahrener Unterstützung wird der Gastronomiebetrieb weitergeführt und somit für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Zudem soll die Alp auch für Landwirte offenstehen, welcher Rinder zur Sömmerung bringen wollen.
Bericht: RoMü
Monika und Manuel Schuler hatten die Aktionäre am besten überzeugt und den Zuschlag für den Erwerb der Alp Farner erhalten.